Eine interaktive Szenencollage für Kinder mit Lernschwierigkeiten
Wäre ein Eis jetzt perfekt oder viel zu kalt? Ist Kitzeln gerade superlustig oder viel zu heftig? Und wie fühlt sich Hilfe beim Anziehen an – in diesem Moment, mit einem bestimmten Menschen? Wir alle haben unterschiedliche Ja- und Nein-Gefühle. Und manchmal ist heute auch etwas gar nicht gut, was gestern noch schön war. Und das ist völlig ok.
Der Hintergrund
Mit Lille und Leo ermutigen wir Kinder dafür ihre Gefühle wahrzunehmen – und ihre körperlichen Grenzen zu erkennen. Besonders Kinder mit Förderbedarf sind im Alltag Situationen körperlicher Nähe ausgesetzt. In Pflege- und Unterstützungssituationen kann ihre soziale Abhängigkeit ausgenutzt werden. Deshalb sind sie stärker von sexualisierter Gewalt betroffen. Dazu kommt, dass Erwachsene mit ihnen zumeist weniger und später über Liebe, Sex und Körperlichkeit sprechen als mit Gleichaltrigen ohne Behinderung. Das kann Kinder mit Lernschwierigkeiten hilfloser im Umgang mit sexuellen Grenzüberschreitungen machen.
In dem Präventionsprogramm Lille und Leo reden wir mit den Kindern über ihre körperlichen Grenzen und sensibilisieren sie für Formen von sexualisierter Gewalt. Wir möchten ihnen Möglichkeiten an die Hand geben sich zu äußern und sich Hilfe holen zu können. Denn das ist mutig und wichtig.
Lille und Leo ist eine Adaption unseres Präventionsklassikers Mein Körper gehört mir! Wir haben das Programm zusammen mit Expert*innen für Leichte Sprache und Lehrer*innen aus Förderschulen für Kinder mit Lernschwierigkeiten entwickelt.
Die Geschichten
Ein Kind möchte ihrem Freund die Haare bürsten. Aber das ziept. Eine Lehrerin möchte beim Ausschneiden helfen, aber kommt dem Kind zu nah. Der Nachbar will dem Kind Tennis beibringen und fasst dabei an den Po. Und der Jugendbetreuer macht Nacktfotos. Wem kann man das anvertrauen?
In kurzen Szenen erzählen die Charaktere Lille und Leo, was ihnen selbst passiert ist und wie sie Hilfe bekommen haben. So können die Kinder leicht nachvollziehen, wie andere Jungen und Mädchen ihre Nein-Gefühle erkennen. Und sie beobachten, wie sie Hilfe suchen und finden - bei der Mutter, die zuhört, bei dem Betreuer, der die Polizei einschaltet und bei der Lehrerin, mit der sich offen über alles reden lässt.
Die Methoden
Lille und Leo ist ein vereinfachtes Präventionsprogramm, das Kinder mit besonderem Förderbedarf für sexualisierte Gewalt sensibilisiert. Leichte Sprache und wiederkehrende Abläufe sorgen dafür, dass die Kinder dem Geschehen auf der Bühne sehr gut folgen können. Rollenwechsel sind leicht nachvollziehbar, weil unsere Akteur*innen ihre Kostüme vor den Augen der Kinder anziehen. Wichtige Botschaften wiederholen wir mehrmals und die Inhalte der Spielszenen erzählen wir zusammen mit den Kindern nach. Mit Bildkarten untermalen wir die Definition von sexualisierter Gewalt. Jede Klasse erhält davon einen Klassensatz für die Nachbearbeitung des Themas. Und natürlich gibt es zwischen den Szenen immer genug Zeit, um Fragen loszuwerden und sich einzumischen.
Wir haben alles dabei, um Ihren Klassenraum in kurzer Zeit in ein kleines Theater zu verwandeln. Und dann geht's auch schon los!
Das Programm richtet sich an Schulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Bei anderen Förderschwerpunkten sprechen Sie uns gerne an und wir überlegen gemeinsam, welches Programm für Sie geeignet ist.
Wir kommen insgesamt dreimal zu Ihnen und arbeiten jeweils 1 Schulstunde mit Ihrer Klasse.
Es werden mindestens vier Klassen benötigt, gespielt wird ohne zwischenliegende Freistunden. Um auf die notwendige Klassenzahl zu kommen, sind Kooperationen mehrerer Schulen (in der Regel zwei) möglich. Unser Team kann in diesem Fall pro Vormittag einen einmaligen Ortswechsel vornehmen. Schulen mit nur 3 teilnehmenden Klassen zahlen unabhängig von der Entfernung eine einheitliche Ausfallpauschale von 78 €.
Wir benötigen drei Unterrichtsstunden pro Klasse, die sich auf drei Schultage verteilen. In der Regel liegt zwischen den Terminen ein einwöchiger Abstand.
Wir benötigen eine freie Spielfläche von 4 × 4 m in einem Klassen- oder Mehrzweckraum, der uns während unserer Aufenthalte an Ihrer Schule ohne Unterbrechung zur Verfügung steht, und in den die zu bespielende Klasse jeweils zu Beginn der Aufführung überwechselt. Die Bestuhlung: 2 Stuhlreihen, hinter der zweiten Stuhlreihe eine Tischreihe als Sitzmöglichkeit (zur besseren Sicht). Für die Präsentationsveranstaltung wäre eine Aula / Turnhalle und eine Bühne von Vorteil.
Weil das Thema Sexualisierte Gewalt im Vorfeld Fragen aufwirft, präsentieren wir unser Programm auf Wunsch vorab und suchen das Gespräch mit Eltern, Lehrer*innen, Erzieher*innen und Sponsor*innen.
Eine Präsentationsaufführung für Eltern, Großeltern, Lehrer*innen, Sponsor*innen und andere Interessierte kostet 480 € zzgl 0,40 € Fahrtkosten. Eine Spielaufführung kostet pro Klasse für das gesamte Programm 357 € zzgl. 0,40 €/ km Fahrtkosten für 3 Hin- und Rückfahrten. Der Aufpreis bei einer Buchung von nur 3 Klassen beträgt 78 €. Sollte es notwendig sein, entstehen zusätzlich Übernachtungskosten für 2 Einzelzimmer.